"Wenn Sie nicht wissen, wohin Sie gehen, werden Sie wahrscheinlich woanders landen". - Lawrence J. Peter
Du kannst vor kreativer und konstruktiver Energie strotzen. Vielleicht hast Du auch alle Feinheiten des Zeitmanagements verstanden. Vielleicht hast Du Deine Produktivität bis zum Maximum optimiert. Trotzdem musst Du Deine Energie noch fokussieren - oder sie wird sehr wahrscheinlich fehlgeleitet. Ziele setzen ist die Methode, um genau das zu tun.
Dieser Artikel zeigt alles, was man über das Setzen und Erreichen von Zielen wissen muss. Und noch einiges mehr. Er erklärt, warum es wichtig ist, Ziele zu setzen, behandelt die verschiedenen Arten von Zielen, in welchem Zeitrahmen Du denken solltest, was ein gutes Ziel ausmacht, wie man Ziele auswählt und wie man sie erreicht, was Faktoren für den langfristigen Erfolg sind und welche hilfreichen Werkzeuge es gibt.
Sich Ziele zu setzen ist vor allem aus zwei Gründen wichtig: Um sein Leben selbst zu steuern und um mehr zu erreichen.
Wer sich keine Ziele setzt, driftet ziellos durchs Leben.Das kann kurzfristig sogar entspannend sein - man muss keine harten Entscheidungen über die persönliche Ausrichtung treffen und kann die Dinge einfach nehmen, wie sie kommen. Leider ist es auf lange Sicht auch ziemlich riskant. Wenn man später bemerkt, dass man doch lieber woanders wäre, kann ein Richtungswechsel ungleich schwieriger sein, als wenn man von Anfang an in diese Richtung gelenkt hätten. Wenn man zum Beispiel erkennen, dass der bequeme Job einen bis zur Rente nicht mehr zufrieden stellen wird, kann ein Karrierewechsel nicht mehr so einfach sein.
"Wenn Sie nicht Ihren eigenen Lebensplan entwerfen, stehen die Chancen gut, dass Sie in den Plan eines anderen fallen. Und raten Sie mal, was sie für Sie geplant haben? Nicht viel." - Jim Rohn
Ein Ziel vor Augen zu haben motiviert, mehr dafür zu tun. Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen, die sich Ziele setzen, diese auch eher erreichen. Wenn man Ziele definiert hat, kann man sich darauf fokussieren. Man kann die alltäglichen Verpflichtungen besser balancieren, erkennen was einen weiterbringt und generell weniger impulsgesteuert leben.
Das bedeutet nicht, dass man zu einem Workaholic werden muss. Der Sinn beim Ziele setzen ist es, sein Leben aktiv zu gestalten und das Beste daraus zu machen. Es ist völlig in Ordnung, sich Ziele zu setzen, die mit einem gemächlichen Lebensstil einhergehen. Wichtig ist nur, dafür eine strategische Entscheidung zu treffen. Denn sonst entscheiden die Umstände für einen - was selten im eigenen Interesse sein wird.
Welche Art von Zielen können man sich also setzen? Es gibt keine allgemein akzeptierte Klassifizierung. Es gibt jedoch einige häufige Kategorien.
Eine sehr verbreitete Kategorisierung nutzt den Zeithorizont, für den Ziele gesetzt werden.
Kurzfristige Ziele sind solche, die man innerhalb weniger Monate oder in bis zu zwei Jahren erreichen will. Aber Achtung: Verwechsle keine sehr kurzfristigen Ziele mit Aufgaben. Kurzfristige Ziele (wie alle Ziele) sollten ein gewünschtes Ergebnis oder einen gewünschten Zustand definieren, nicht eine Aufgabe. Dazu später mehr.
Langfristige Ziele sind ehrgeiziger. Sie brauchen in der Regel mindestens ein Jahr, um erreicht zu werden, werden aber in der Regel eher auf 5 Jahre angelegt. Manchmal können sie sogar Jahrzehnte umfassen. Nutze diese, um Deine Träume zu verwirklichen, wie die Gründung einer Firma oder den Kauf eines Hauses.
Wenn die Perspektive noch länger als langfristig ist, spricht man von Lebenszielen. Also Dinge, die man im Leben erreichen will. Das kann ein großes Vermächtnis sein oder besondere persönliche Leistungen. z.B. den Kindern alles geben, was sie für ein erfülltes Leben brauchen, eine Weltmeisterschaft gewinnen oder finanzielle Unabhängigkeit.
Eine alternative Terminologie für diese Kategorien sind kurzfristige, mittelfristige (oben langfristige) und langfristige Ziele (oben Lebensziele).
Unser Leben ist typischerweise in einen persönlichen und einen arbeitsbezogenen Bereich unterteilt.
Bei der persönlichen Zielsetzung geht es darum, was man neben dem beruflichen Erfolg erreichen will. Beispielsweise Errungenschaften in Hobbys oder Sport. Familie, Persönlichkeitsentwicklung, Finanzen und Gesundheit sind weitere Bereiche, für die man sich oft persönliche Ziele setzt.
Karriere-, Berufs- und Geschäftsziele sind etwas schwierig zu unterscheiden, da sie alle berufsbezogen sind. Karriereziele konzentrieren sich, wie der Name schon sagt, auf die Förderung der eigenen Karriere. Sie sind die Brücke zwischen persönlichen Zielen und arbeitsbezogenen Zielen, weil sie sich auf die persönliche Karriere konzentrieren, nicht auf das Unternehmen, für das man arbeitet. Beispiele dafür wären eine Beförderung, Gehaltserhöhungen oder die Übernahme von mehr Verantwortung.
Berufliche Ziele sind sehr ähnlich. Der Hauptunterschied besteht darin, dass diese nicht notwendigerweise die Verbesserung der persönlichen Karriere beinhalten. Berufliche Ziele können von Vorgesetzten zugewiesen werden, um ein Geschäftsziel zu erreichen, z.B. die Verbesserung der Kundenzufriedenheit um 20% oder die Einführung eines Qualitätssicherungsprozesses. Im Idealfall besteht eine gewisse Übereinstimmung zwischen beruflichen Zielen und Karrierezielen.
Geschäftsziele sind nicht die Ziele einer Person, sondern die eines Unternehmens. Wenn man selbständig ist, sind Geschäftsziele auch die eigenen Ziele. In größeren Organisationen werden Geschäftsziele in Unterziele zerlegt, die dann Teams oder Einzelpersonen zugeordnet werden.
Eine weitere sehr verbreitete Zielkategorisierung ist die nach Themen. Im Vergleich zu den anderen Zielarten teilt diese Ziele in viele Untergruppen auf. Die genauen Kategorien variieren je nachdem, wen man fragt, und viele Menschen bilden ihre eigenen. Dies sind die gebräuchlichsten:
Ziele in Bezug auf Ergebnis, Prozess und Leistung zu formulieren ist vor allem im Sport üblich.
Ergebnisziele beschreiben den gewünschten Endzustand, den man erreichen möchte. Zum Beispiel, ein Turnier zu gewinnen, unter die ersten 10 zu kommen, einen Vertriebsmeilenstein zu erreichen.
Leistungsziele definieren quantitative Maßstäbe für Ihre Anstrengungen. Zum Beispiel 5 km in 20 Minuten laufen oder eine Konversionsrate von 3%.
Prozessziele definieren, wie man dorthin gelangen will. z.B. 60 Verkaufsgespräche pro Tag halten oder jeden Morgen laufen gehen.
Während die meisten Menschen an Ziele in den oben genannten Kategorien denken, gibt es viele andere Zielarten, auf die man stoßen kann:
Welcher Ansatz ist also der beste? Glücklicherweise muss man sich nicht strikt für eine Zielart entscheiden. Man kann viele parallel verwenden, um das Denken besser zu strukturieren.
Was man jedoch tun sollte, ist, sich Zeit für die Definition der großen Ziele zu nehmen. Die entsprechenden Zielarten sind langfristige und Lebensziele, Endziele, strategische Ziele und Visionen. Diese müssen klar geformt sein, bevor man zu den kurzfristigen oder mittelfristigen Zielen übergeht. Andernfalls riskiert man, das Ziel aus den Augen zu verlieren - was das Ziele setzen ja gerade verhindern soll.
In Focality werden nur die großen Ziele als "Ziele" bezeichnet. Die kurfristigeren Meilensteine werden "Vorhaben" genannt. So hat man während der Planung die großen Ziele immer im Blick. Das verhindert, dass man sich in den Anforderungen des täglichen Lebens verliert.
Mit dem Wissen über verschiedenen Zielarten kann man sich nun also daran machen, die ersten Ziele zu definieren. Aber worauf sollte man bei der Zielformulierung achten? Was genau macht ein gutes Ziel aus?
Die verbreitetste Methode um Ziele gut zu formulieren heißt SMART. Das ist ein englisches Akronym, das gewöhnlich für specific (spezifisch), measurable (messbar), achievable (erreichbar), relevant (relevant) und time-bound (zeitgebunden) steht.
Im Laufe der Zeit hat das Akronym mehrere alternative Interpretationen hervorgebracht. Wikipedia hat eine ausführliche Übersicht über die gebräuchlichsten Bedeutungen und Alternativen.
Mehr über die SMART-Attribute sowie über weitere wichtige Eigenschaften guter Ziele im Folgenden.
Ziele müssen klar und eindeutig sein. Manchmal tappen wir in die Falle, nur vagen Vorstellungen nachzujagen. Man muss jedoch genau wissen, was man erreichen möchte.
"Reich werden" ist nicht spezifisch. Was ist reich? Will man Millionär werden? Milliardär? Von einem passiven Einkommen leben? 6-stellig verdienen? All dies erfordert unterschiedliche Strategien. Achte also darauf, spezifisch zu sein.
Erinnerst Du Dich an die Zielarten quantitativ und qualitativ? Messbare Ziele sind quantitativ. Es gibt ein genaues Maß, das zweifelsfrei anzeigt, wann Du Dein Ziel erreicht hast. Ohne Zweideutigkeit.
Je nachdem, was man erreichen will, kann es schwierig sein, einen passenden Messwert zu finden. Obwohl die SMART-Methodik verlangt, dass Ziele messbar sein müssen, kann man bei der persönlichen Zielsetzung dabei unter Umständen etwas abweichen. Wenn das Ziel zum Beispiel darin besteht, belastbarer zu werden, woher weiß man dann, ob man erfolgreich war? Dafür gibt es keine Maßeinheit - man muss eine persönliche Einschätzung treffen. In solchen Fällen ist es in Ordnung, auch ein rein qualitatives Ziel zu haben.
Man sollte aber die Messbarkeit nicht zu früh aufgeben. Mit ein wenig Nachdenken kann man für die meisten Ziele ein Maß finden. Aus "Ein besserer Redner sein" kann "Meine durchschnittliche Feedback-Bewertung nach öffentlichen Vorträgen um 30% verbessern" werden.
Etwas, das leicht erreicht werden kann, ist kein Ziel, sondern eine Aufgabe. Ziele sollten anspruchsvoll sein, um einen zu motivieren, das Beste aus dem eigenen Potenzial zu machen. Ohne eine Herausforderung verlässt man nicht seine Komfortzone und hat es schwerer, voranzukommen. Versuche eine Delle ins Universum zu schlagen - um es mit den Worten mit Steve Jobs zu sagen.
“Richten Sie Ihre Augen auf die Sterne, aber denken Sie daran, mit den Füßen auf dem Boden zu bleiben." - Theodore Roosevelt
Genaugenommen sind die Meinungen in dieser Frage etwas geteilt. Die Ursprünge der SMART-Kriterien liegen in der Festlegung von Unternehmenszielen. Wenn man sich also Ziele für dieses Quartal setzt, will man auf jeden Fall, dass die Mitarbeiter ihre Ziele erreichen. Mitarbeiter, die zu häufig scheitern, werden nicht lange motiviert bleiben. Auch dann sollte die Messlatte aber nicht zu niedrig angesetzt werden.
"Ein Ziel ist nicht immer dazu bestimmt, erreicht zu werden. Es dient oft einfach nur als etwas, das man anstrebt." - Bruce Lee
Auf der anderen Seite ziehen es viele Menschen vor, sich ungeheuer Großes vorzunehmen. Elon Musk will die Menschheit zu einer interplanetaren Spezies machen - um nur ein Beispiel zu nennen. Für ihn ist dies erreichbar, sogar unerlässlich.
Man muss also die richtige Balance für sich finden. Groß genug, um sich zu Größe zu motivieren, und geerdet genug, um einen Weg zum Erfolg zu sehen.
Dieser Punkt ist offensichtlich. Es ist schwierig (gelinde gesagt), Ziele zu erreichen, die für einen nicht relevant sind. Man muss viel Energie aufwenden und über einen langen Zeitraum motiviert bleiben, um seine Vorhaben umzusetzen. Wenn es für einen nicht relevant ist, wozu dann die Mühe? Der ganze Sinn der persönlichen Zielsetzung besteht darin, einem den Weg zu weisen und sich motiviert zu halten. Wähle also kein Ziel, das dich in die Irre führt oder deine Motivation sabotiert.
Der Zeitrahmen wird die Strategie zur Erreichung des Ziels beeinflussen. Wenn man ein Jahr Zeit hat, muss man anders handeln, als wenn man fünf Jahre Zeit hat. Daher ist es wichtig, diese Zeit zu definieren.
Ohne eine Zeitbindung besteht auch die große Gefahr, dass man seine Träume aufschiebt, weil "etwas Dringendes dazwischen gekommen ist". Es ist viel leichter, dem Drang des Dringenden zu widerstehen, wenn Träume eine Frist haben.
Wie bereits erwähnt, haben SMART Ziele ihren Ursprung in der Unternehmenswelt. Wenn man sich Ziele setzt, sollte man sicherstellen, dass es auch wirklich die eigenen sind. Mache sie persönlich.
Wenn man seine Ziele erreichen will, sollte das kein Selbstzweck sein. Es muss einen Nutzen bringen. Das muss kein materieller Gewinn sein, es gibt auch viele andere Werte - sei es auf emotionaler, persönlicher oder anderer Ebene.
Ziele sollten inspirieren. Sie sollten einen selbst inspirieren, idealerweise aber auch andere. Irgendwann auf dem Weg wird man die Unterstützung anderer Menschen brauchen - und diese sind viel einfacher zu gewinnen, wenn man eine inspirierende Vision hat.
Überlege Dir, wie Du anderen Menschen Dein Ziel erklären kannst. Unsere Innensicht inspiriert zwar uns selbst, ist aber für andere oft nicht leicht zugänglich. Wenn man ein wenig Zeit investiert, die Vision verständlich zu machen, wirkt das Wunder.
Der Begriff "positives Denken" ist inzwischen etwas klischeehaft geworden, aber der Nutzen ist gut belegt. Wenn man Ziele auf eine positive Art und Weise formuliert (etwas erreichen anstatt aufhören, etwas zu tun), wird man in die richtige Haltung versetzt, um erfolgreich zu sein.
Stelle sicher, dass Deine Ziele mit dem übereinstimmen, wer Du bist; mit Deinen Werten; mit Deinem Lebensweg. Manchmal kann es verlockend sein, etwas zu verfolgen, das bei genauerem Hinsehen nicht wirklich zu einem passt. Vielleicht ein sehr lukratives Projekt, das ein bisschen zu locker mit der Ethik umgeht oder dem Charakter zuwiderlaufen. Vermeide das und wähle Ziele, die gut zu Dir passen.
Wir haben bereits gelernt, dass Ziele nach Zeitrahmen kategorisiert werden können und dass Zeitgebundenheit eine wichtige Eigenschaft ist. Ziele mit einer Frist werden mit größerer Wahrscheinlichkeit erreicht, und eine Frist hilft bei der Priorisierung der täglichen Aufgaben.
Was sind also gute Zeitrahmen? Hierfür gibt es zwei grundlegende Ansätze
Nehmen wir an, Du hast Dir das Ziel gesetzt, ein Meister im Broomballspielen zu werden. Wie lange wird das realistischerweise dauern?
Für eine fundierte Schätzung kannst Du Dein Ziel in kleinere Schritte aufschlüsseln. Lege einen Weg zu Deinem Ziel fest und schätze ab, wie lange Du für jeden Schritt brauchen wirst. Plane auch ausreichend Puffer für Verzögerungen ein, sonst ist Dein Plan schnell in Verzug.
Einige Ziele kommen mit einer eingebauten Frist. Wenn man den Berlin-Marathon laufen möchte, dann kann man sich das Datum nicht aussuchen. Den Planungsprozess sollte man dennoch durchlaufen, um sicherzustellen, dass man den Termin einhalten kann
In Vorstellungsgesprächen hört man oft die Frage "Wo sehen Sie sich selbst in fünf Jahren"? Es mag ein Klischee sein, aber es ist in der Tat eine gute Frage. Sie dreht sich um das, worum es bei der Zielsetzung geht: Zu wissen, wo man hin will. Angelehnt an Lawrence Peters Zitat: Wenn Du nicht weißt, wo Du in fünf Jahren sein willst, wirst Du wahrscheinlich woanders sein.
Geh also die wichtigsten Zeitrahmen an und schaue, ob Du eine Vision für sie hast. Vielleicht hast Du bereits Ziele, die diese abdecken. Wenn nicht, überlege Dir, was Du bis dahin erreichen willst.
Hier sind einige gängige Zeiträume, die zum Ziele setzen inspirieren:
* Dies wären eher kurzfristige Ziele. Focality, die App um persönliche Ziele zu setzen und zu erreichen, nennt diese operativen Ziele Vorhaben, um eine klare Unterscheidung zu treffen.
Nun wissen wir also, was gute Ziele ausmacht. Als nächstes geht es also an das den Kern des Prozesses: Ziele setzen.
Nimm Dir dafür Zeit. Ziele sollte man nicht schnell nebenbei setzen. Wenn Du es nicht erwarten kannst, anzufangen, setze Dir ein paar kurzfristige Ziele (Focality macht das leicht), während Du an Deiner langfristigen Strategie arbeitest. Tipp: Die Definition einer langfristigen Strategie ist an sich schon ein lohnendes Ziel.
Es gibt drei grundlegende Schritte beim Ziele setzen:
Um sich die richtigen Ziele zu setzen, muss man sich zunächst einmal selbst verstehen. Wie ticke ich? Was motiviert mich? Was ist mir wichtig?
Ohne dieses Wissen riskiert man, die falschen Ziele zu setzen. Ziele, die sich auf dem Papier gut anhören, Ziele, die anderen Menschen gefallen, Ziele, die aus Gruppenzwang heraus entstehen. Ziele müssen aber die eigenen sein.
Um ein besseres Verständnis dafür zu bekommen, was für dich wichtig ist, definiere Deine Kernwerte. Wenn Du das nicht ungeleitet machen willst, gibt es einige gute Anleitungen, die helfen. Hier ist zum Beispiel ein einfacher 5-Schritte-Prozess zur Definition Deiner Werte. Schwartz's Theory of Basic Human Values bietet zehn universelle Werte, die auf wissenschaftlichen Studien basieren und zur Priorisierung genutzt werden können.
Sammel zunächst Ideen für Ziele. Entscheide dabei noch nicht, welches Ziel Du wirklich verfolgen willst. Du willst eine umfangreiche Liste zusammenstellen, die dann später eine gute Grundlage für eine Entscheidung sein wird. Mache Dir (noch) keine Gedanken darüber, wie Du das Ziel erreichst oder über irgendwelche Details. Konzentriere Dich einfach darauf, eine umfangreiche Liste zusammenzustellen.
Du kannst die klassische Brainstorming-Technik und/oder die folgende Liste von Fragen verwenden, um Ideen zu inspirieren:
Überstürze diesen Prozess nicht. Sammle Ideen, lege die Liste dann erstmal beiseite und widme Dich wieder anderen Dingen. Denke weiter nach. Neue Ideen werden entstehen, andere werden sich ändern. Unser Verstand entwickelt häufig neue Ideen, während wir etwas anderes tun - daher die berühmten Ideen unter der Dusche.
Wenn man also eine schön lange Liste potenzieller Ideen hat, ist es an der Zeit, zu filtern und Prioritäten zu setzen.
Jetzt kannst Du kritischer denken. Beginnen wir mit einer schnellen Ausscheidungsrunde. Gehe Deine Ideensammlung durch und frage Dich für jede Idee:
Wenn eine dieser Fragen mit “Nein” beantwortet wird, kann die Idee von der Liste gestrichen werden.
Sortiere nun die verbleibenden Ziele nach Relevanz. Hier sind ein paar Hinweise, bei der Priorisierung helfen.
Jedes ausreichend herausfordernde Ziel erfordert Opfer. Du wirst Ressourcen investieren müssen, sei es Zeit oder/und Geld, die anderswo hätten investiert werden können. Es wird Opportunitätskosten geben - der Nutzen, den man erhalten hätte, wenn man die Ressourcen in etwas anderes investiert hätte. Die große Frage ist also: Ist dieses Ziel es wert?
Kann man den erforderlichen Aufwand nachhaltig erbringen? Ist es auf lange Sicht gesund? Wenn das Ziel so groß ist, dass man jahrelang 100 Stunden pro Woche arbeiten muss, ist dies nicht tragbar. Elon Musk kann das vielleicht schaffen - er jongliert mit Raumfahrt und der Elektrifizierung des Verkehrs zur gleichen Zeit - und ist eine große Inspirationsquelle. Aber für die meisten Menschen sind solche Arbeitsbelastungen ein Rezept für ein Desaster. Du wirst Dein Ziel nicht erreichen, wenn Du unterwegs ausbrennst.
Wie würde Dein Leben aussehen, wenn Du dieses Ziel erreichen würdest? Wie anders würde es sein? Wie gespannt bist Du auf Dein zukünftiges Leben? Wenn es keinen großen Unterschied gibt, solltest Du Dich fragen, ob es wirklich ein lohnendes Ziel ist.
Mach die gleiche Übung in umgekehrter Reihenfolge: Wenn Du es nicht tust - wie würde Deine Welt aussehen? Beängstigender Gedanke? Dann ist dies ein Kandidat für hohe Priorität. Spielt keine Rolle? Vielleicht ist es doch nicht so wichtig.
Der Gründer von Amazon, Jeff Bezos, hat einst geschildert, wie er sich entschlossen hat Amazon zu gründen. Seinen Prozess zur Entscheidungsfindung nennt er Strategie zur Minimierung von Bedauern (“regret minimization framework”). Er möchte auf sein Leben im Alter von 80 Jahren zurückblicken und so wenig Reue wie möglich empfinden. Dadurch nehmen plötzlich viele Dinge eine andere Perspektive ein, die sonst durch kurzfristige Sorgen überlagert werden. Im Fall von Bezos kam er zu dem Schluss, dass es ihn nicht loslassen würde, wenn er Amazon nicht gründen würde - egal, ob das Unternehmen von Erfolg gekrönt wäre oder nicht. Auch wenn er seinen gut bezahlten Job aufgeben würde, um diesem Traum nachzujagen, würde er das wahrscheinlich nicht bereuen - selbst wenn Amazon gefloppt wäre.
In seinen eigenen Worten:
https://www.youtube.com/watch?v=jwG_qR6XmDQ
Stell Dir also vor, Du wärst 80 Jahre alt. Würdest Du es bereuen, Dir dieses Ziel gesetzt zu haben? Oder würdest Du es bereuen, es nicht getan zu haben?
Wenn die Liste auf nur noch wenige Ideen reduziert wurde, kann man einen Entscheidungsbaum verwenden, um zu entscheiden, welches Ziel das vielversprechendste ist. Entscheidungsbäume werden verwendet, um bei Entscheidungen zu helfen, die mehrere Schritte umfassen. Man muss also ein wenig weiter denken und einige Annahmen treffen. Dadurch bekommt man ein klareres Verständnis der möglichen Szenarien.
Es gibt eine inspirierende Geschichte über einen Ratschlag, den Warren Buffet einmal seinem Piloten Mike Flint gab, der mehr als 10 Jahre für ihn geflogen ist. Besorgt über seinen beruflichen Werdegang ("Die Tatsache, dass Sie immer noch für mich arbeiten, sagt mir, dass ich meine Arbeit nicht tue."), bittet er ihn, seine 25 wichtigsten Ziele aufzuschreiben. Dann bittet er ihn, die 5 wichtigsten aus dieser Liste auszuwählen. Der Trick? Er weist Flint an, die 20 nicht gewählten Ziele aktiv zu meiden. Für diese darf man keinen Finger rühren, auch wenn man etwas Zeit zu haben scheint. Das Erreichen der 5 gewählten Ziele erfordert die ganze Konzentration, und die verworfenen 20 Ziele bieten die verlockendsten Ablenkungen.
Nun, da die Ziele gesetzt sind, beginnt die eigentliche Reise: Die Ziele erreichen.
Vieles davon wird von vom jeweiligen Ziel abhängen. Hier sind einige übergreifende Strategien, die zum Erfolg verhelfen:
Der ganze Sinn der persönlichen Zielsetzung besteht darin, die Kontrolle über sein Leben zu haben und es proaktiv in die richtige Richtung zu lenken. Es reicht jedoch nicht aus, sich nur diese Ziele zu setzen. Es wird Herausforderungen geben, andere Dinge werden um Aufmerksamkeit kämpfen und der Weg könnte nicht so klar sein, wie anfangs gedacht.
Daher sollte man es sich zur Gewohnheit machen, immer einen Plan zu haben. Was will man heute erreichen? Diese Woche? Diesen Monat?
Focality macht es einfach, diese Pläne zu schmieden und zu verfolgen.
Eine übliche Technik beim Ziele setzen ist die Visualisierung. Zeichne ein lebhaftes Bild in Deinem Kopf, das Deine Zukunft zeigt, nachdem Du das Ziel erreicht hast. Das hilft am Ball zu bleiben, motiviert und bereitet das Unterbewusstsein darauf vor, weiter daran zu arbeiten.
Es gibt allerdings noch einen weniger bekannten Ansatz: Visualisiere nicht nur das Ergebnis, sondern visualisiere den Weg. Der Weg ist das, was einen zum Ziel bringt, also sollte man sich darauf konzentrieren. Visualisiere den Prozess und wichtige Entscheidungspunkte. Das wird helfen, voranzukommen - besonders in schwierigeren Zeiten.
"Die meisten unmöglichen Ziele können einfach dadurch erreicht werden, dass man sie in mundgerechte Stücke zerlegt, sie aufschreibt, an sie glaubt und mit voller Kraft daran arbeitet als wären sie Routine." - Don Lancaster
Für jedes Ziel gibt es eine Reihe von Schritten, die zum gewünschten Ergebnis führen. Je besser man diese Schritte versteht, desto leichter ist es, das Ziel zu erreichen.
Definiere zunächst die wichtigsten Meilensteine, die erreicht werden müssen. Dann zerlege diese in weitere Unteraufgaben. Wiederhole diesen Prozess so lange, bis die Aufgaben klein genug sind, dass sie leicht zu bewältigen sind.
Man muss nicht alle Meilensteine auf einmal aufschlüsseln. Die Menge an kleinteiligen Aufgaben kann sonst schwer zu handhaben sein. Eine gute Alternative ist, auf verschiedenen Abstraktionsebenen zu arbeiten. Wichtig ist, immer den nächsten Schritt zu kennen. Mache Dir später Gedanken über Schritte, die weit in der Zukunft liegen.
Eine einfache Technik dafür ist Deep Planning. Erstelle keine langen Sequenzen von Schritten, die ständig angepasst werden müssen. Denke stattdessen in zeitlichen Schichten. Was möchte ich in diesem Jahr erreichen, das mich meinem Ziel näher bringt? Diesen Monat? In dieser Woche? Heute? Mit Focality kann man solche mehrschichtigen Pläne einfach erstellen und durchziehen.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Nutze das zu Deinem Vorteil. Denke darüber nach, welche Teile Deines Ziels von einer Gewohnheit profitieren können. Bei Fitnesszielen ist dies in der Regel am einfachsten. Häufiges Laufen ist eine Gewohnheit. Bei anderen Zielen muss man etwas mehr nachdenken. Die Gründung eines Unternehmens lässt sich nicht leicht in Gewohnheiten umwandeln. Aber selbst dort finden sich Möglichkeiten zur Gewohnheitsbildung. z.B. jeden Tag mit 5 Verkaufsgesprächen beginnen. Oder mit einem Tweet.
Gute Bücher, um zu lernen, wie man effizient Gewohnheiten aufbaut (oder ungeliebte Gewohnheiten loswird), sind Tiny Habits und Atomic Habits.
In der Motivationstheorie gibt es den Rat, sich auf den Prozess und nicht auf das Ergebnis zu konzentrieren. Auf den ersten Blick steht das im Widerspruch zum Ziele setzen. Man sollte den Schwerpunkt auf die Ziele legen - welche das Ergebnis sind. Der zugrundeliegende Ratschlag ist jedoch fundiert. Wie oben im Zusammenhang mit der Visualisierung erwähnt, erfordert es viel Motivation, wenn man sich nur auf das Ergebnis konzentriert - ganz einfach, weil ein gut gewähltes Ziel immer auch eine Herausforderung darstellt und entsprechend viel Energie erfordert, um es zu erreichen.
Konzentriere Dich daher auf den Weg, die nötigen Aktionen. Denn der Weg führt zum Ziel. Und versuche nicht nur einen einzelnen Weg abzustecken. Versuche einen Prozess, ein System aufzubauen. Ein Werkzeug, das Dich dorthin bringt, wo Du sein willst..
Hier ist ein hilfreicher Artikel, der helfen wird, das Denken in Systemen für die Zielsetzung zu nutzen: Systems Thinking — The Essential Mental Models Needed for Growth
Eine andere inspirierende Technik heißt "keine Nulltage mehr" (engl: “No more zero days”). Sie ist für diejenigen gedacht, die das eine große Ziel erreichen wollen, und nicht viele Ziele gleichzeitig.
Im Wesentlichen geht es darum, dafür zu sorgen, dass man jeden einzelnen Tag etwas tut, das einen seinem Ziel näher bringt. Niemals aufhören. Selbst wenn man mal nicht viel machen kann, sollte man zumindest ein wenig etwas tun oder zumindest ein winziges bisschen. Aber man darf niemals zulassen, sich an einem Tag dem Ziel überhaupt nicht zu nähern. Keine Nulltage.
Dieses Konzept begann als Kommentar auf reddit, hat sich aber seitdem verselbständigt. Es gibt einen Subreddit, unzählige Artikel und sogar eine App.
"Sei hartnäckig bei der Vision, aber flexibel in den Details." - Jeff Bezos
Manchmal kann es eine Herausforderung sein, die richtige Balance zwischen Sturheit und Flexibilität zu finden. Es ist wichtig, hartnäckig zu sein, damit man angesichts von Herausforderungen nicht von seinem Ziel abweicht. Wenn man große Ziele erreichen will, muss man sehr hartnäckig sein.
Die Art und Weise, wie man die Ziele erreicht, kann jedoch angepasst werden. Man wird lernen, neue Erfahrungen machen, neue Informationen erhalten. Die Strategien, die ursprünglich gewählt wurden, könnten sich als unangemessen erweisen. Daher sollte man sich nicht daran klammern, sobald man erkennt, dass es einen besseren Weg gibt.
Man sollte es vermeiden, mehr Ziele als nötig zu setzen. Es ist schwierig, mehrere Ziele auf einmal zu erreichen und untereinander zu balancieren. Dennoch ist es oft nicht möglich, sich nur auf ein Ziel zu beschränken.
Achte darauf, Dich nicht von einem einzigen Deiner Ziele vereinnahmen zu lassen. Oft gibt es ein Ziel, das heraussticht. Das Dich am meisten inspiriert. Das am spannendsten ist. Man kann sich darin verlieren und alles andere vergessen. Mache das nicht. Plane Deine Zeit proaktiv. Entscheide, wieviel Aufwand Du in jedes Ziel stecken willst und plane dann entsprechend.
Plane häufig. Lege zu Beginn eines jeden Tages (oder am Vorabend) fest, was Du erreichen willst. Das ist der richtige Moment, um einen bewussten Blick auf die Ziele zu werfen und sicherzustellen, dass im Plan alle angemessen vertreten sind. Mache das gleiche für jede Woche und jeden Monat. Mit Focality ist das einfach.
Beim Ziele setzen und erreichen geht es darum, nicht blind zu sein, wenn es darum geht, wohin man gehen will. Es gibt aber noch einen weiteren verbreiteten blinden Fleck: Wie man dorthin gelangt. Es ist wichtig, nach vorne zu schauen, aber hin und wieder auch zurückzublicken. Schauen Dir genau an, was Du getan hast und wie es ausgegangen ist. Lerne daraus. Mache Deine nächsten Schritte noch besser.
Erinnerst Du Dich an die Empfehlung, Prozesse und Systeme aufzubauen? Du und Deine Handlungen sind ein System. Optimiere es. Werde besser in dem, was Du machst. Um das zu tun, musst Du einen Schritt zurücktreten und nachdenken.
Ein guter Zeitpunkt, dies zu tun, ist am Ende jeder Planungsperiode. Denke darüber nach, was Du erreichen wolltest. Hast Du es erreicht? Wenn nicht, was war der Grund dafür? Was war gut an dieser Periode? Was war nicht gut? Was kannst Du das nächste Mal anders machen?
Wenn Du Focality verwendest, kannst Du auch aus den aggregierten Statistiken Deiner Pläne lernen. Gibt es ein Ziel, bei dem Du Deine Vorhaben öfters nicht schaffst als bei anderen Zielen? Wie viel kannst Du Dir vornehmen, bevor Deine Pläne zu scheitern beginnen? Gibt es wiederkehrende Gründe, die Dich ins Stolpern bringen? Nutze diese Erkenntnisse, um die Punkte zu finden, die am vielversprechendsten zu bearbeiten sind. Und werfe einen Blick auf Ihre zusammengetragenen guten Momente, um einen Motivations- und Zufriedenheitsschub zu erhalten.
Noch immer auf der Suche nach noch mehr Informationen? Hier ein paar Lesetipps zum Thema Ziele setzen und erreichen. Pass aber auf, dass Du nicht der Paralyse durch Analyse zum Opfer fällst.
Viele berühmte (Steve Jobs, Elon Musk, Steven King, Franklin Roosevelt) und manche weniger berühmte Menschen haben schon über das Thema Zielsetzung gesprochen. Lass Dich von ihren inspirierenden Zitaten über Ziele motivieren.
Es ist schwer, die Lawine der Produktivitätsbücher im Auge zu behalten. Einen Blick auf die Goodreads-Liste der Bücher zum Ziele setzen ist erschlagend. Hier ein paar ausgewählte Empfehlungen:
Viele unserer Handlungen werden durch Gewohnheiten gesteuert. Dinge, die wir tun sollten, aber auch solche, die wir vermeiden sollten. Tiny Habits beschreibt eine effektive Methode, neue Gewohnheiten zu etablieren, indem man mit einer winzigen Version der gewünschten Gewohnheit anfängt.
Der Titel ist etwas unglücklich gewählt, aber das Buch ist sehr lesenswert. Bei The 7 Habits of Highly Effective People geht es nicht wirklich um Gewohnheiten. Es wird auch nicht übermäßig viel über berühmte effektive Menschen gesprochen. Es beschreibt die Prinzipien und Strategien, die hinter einem erfolgreichen und erfüllten Leben stehen.
Das 1989 erschienene Buch von Stephen Cophey wurde zu einem Klassiker im Bereich der Produktivität. Trotz seines Alters ist es auch heute noch nützlich und anwendbar.
Zum Thema Ziele sind eine Menge Studien durchgeführt worden. Forschungsarbeiten sind in der Regel eine recht anspruchsvolle Lektüre, aber wenn man richtig tief eintauchen will, sind sie eine spannende Informationsquelle.
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