Ziele finden: Mit reflexiven Fragen zum perfekten persönlichen Ziel
Ziele setzen ist eine mächtige Technik, um Dein Leben selbst in die Hand zu nehmen, Deine Produktivität zu optimieren und Deine Zufriedenheit zu steigern. Im Mittelpunkt des Prozesses steht die Definition von erstrebenswerten Zielen, die Dich in die Lage versetzt, Dein Potenzial voll auszuschöpfen. Die richtigen Ziele zu finden, erfordert einiges an Nachdenken. Dieser Artikel hilft Dir mithilfe aufschlussreicher Fragen durch den Prozess. Stelle Dir diese Fragen um Dich besser zu verstehen und Deine persönlichen Ziele zu finden.
Die Fragen sind in zwei Gruppen unterteilt. Die erste Reihe an Fragen helfen Dir, eine umfassende Liste an Ideen für mögliche persönliche Ziele zu erstellen. Eine zweite Fragenreihe sorgt dann für die Priorisierung um zu entscheiden, welche der Zielideen wirklich verfolgt werden soll.
Ideen für Ziele finden
Beginne den Prozess mit einem Brainstorming. Versuche unkritisch Deinen Ideen gegenüber zu sein und schreibe einfach auf, was Dir in den Sinn kommt. Lassen Dich von Deinen Ideen zu weiteren Ideen inspirieren und erstelle eine umfangreiche Liste. Du möchtest ein möglichst großes Spektrum abdecken, um eine gute Ideenbasis für die folgende Priorisierung zu schaffen. Die folgenden Fragen helfen Dir, in Dich zu gehen und daraus die besten Ideen für Ziele zu entwickeln.
Was sind meine Grundwerte?
Um zu wissen, was man erreichen möchte, muss man sich zunächst selbst verstehen. Deine Grundwerte zu definieren lässt Dich erkennen, was Dir wichtig ist. Während Du über Deine Werte nachdenkst, wirst Du auch automatisch neue Ideen für Ziele finden.
Welche Teile meines Lebens stehen im Konflikt mit meinen Werten?
Nun da Du Deine Werte kennst, kannst Du nach Konflikten Ausschau halten. Wahrscheinlich ist Dein Leben nicht absolut perfekt auf Deine Werte abgestimmt. Welche Teile Deines Lebens müsstest Du ändern, um besser Deinen Werten zu entsprechen?
Was magst Du nicht an Dir selbst?
Niemand ist perfekt. Überlege, was Du gerne an Dir ändern bzw. verbessern würdest.
Wie möchte ich in Erinnerung bleiben?
Nutze diese Frage, um über Dein Vermächtnis nachzudenken. An was sollen Menschen denken, wenn sie sich an Dich erinnern? Das können zum Beispiel Errungenschaften oder aber auch einprägsame Charaktereigenschaften sein.
Was mache ich am liebsten? Was treibt mich an?
Anders als häufig gedacht, ist es nicht das Erreichen von Zielen, was glücklich macht. Es ist vielmehr der Akt des Verfolgens von bedeutenden Zielen, was einen erfüllt und glücklich macht. Wenn man weiß, was man gerne macht, kann man auch die passenden Ziele finden.
Was ist meine Superkraft?
Worin glänzt Du? Frage Dich selbst welche Ziele gut zu diesen Fähigkeiten passen. Und vergiss nicht: Aus großer Kraft folgt große Verantwortung. ;)
Was möchte ich lernen?
„Die Säge schärfen“ ist einer der „7 Wege zur Effektivität“, wie in Stephen Covey’s bekanntem Buch beschrieben sind. Damit ist gemeint, dass man kontinuierlich in die eigene Weiterentwicklung investieren sollte. Lernziele gehören zu den lohnendsten Zielen. Nutze diese Frage um zu entdecken, welche Fähigkeiten Du Dir aneignen willst und damit die entsprechenden Ziele zu finden.
Welche Gewohnheiten möchte ich etablieren/stoppen/ändern?
Ein großer Teil unseres Verhaltens wird von Gewohnheiten gesteuert. Diese Bewusst zu gestalten kann einen massiven Einfluss auf das Leben haben. Welche Gewohnheiten würdest Du also gerne aufnehmen – oder loswerden?
Was bewundere ich an anderen Menschen?
Denke an Deine Vorbilder. Was bewunderst Du an ihnen? Ist es etwas, was Du gerne übernehmen möchtest? Denke daran, dass es um einzelne Eigenschaften geht, nicht um den kompletten Charakter. Versuche nicht, jemand anderes zu sein, sondern welche positiven Aspekte Du gerne in Deine eigene Persönlichkeit integrieren möchtest.
Wo möchte ich in 5/10/20 Jahren stehen?
Einer der Hauptvorteile beim Ziele setzen ist, dass man seinem Leben eine Richtung gibt. Wenn man nicht weiß, wo man hinwill, landet man woanders. Überlege also, wo Du in Zukunft sein möchtest und welche Ziele Dich dort hinbringen können.
Was ist die eine Sache, die ich an meinem Leben ändern sollte?
Es gibt immer diverse Sachen, mit denen wir nicht zufrieden sind. Was ist aber die eine Sache, die heraussticht? Welche eine Änderung hätte einen überproportionalen Einfluss auf Dein Leben?
Was würde ich machen, wenn ich wüsste, dass ich nicht scheitern kann?
Manchmal verwerfen wir unbewusst Ziele, weil sie zu schwierig erscheinen. Diese Frage zielt darauf, sich von dieser mentalen Beschränkung zu lösen. Überlege Dir ambitionierte Ziele und mache Dir zunächst keine Gedanken über die Implementierung. Später, wenn es an die Priorisierung Deiner Ziele geht, entdeckst Du vielleicht, dass das Ziel tatsächlich erreichbar ist.
Was würde ich tun, wenn ich eine Million Euro ausgeben könnte?
Ähnlich zur vorhergehenden Frage zielt diese darauf, Dich von mentalen Beschränkungen zu lösen. Finde heraus, was Du gerne erreichen würdest, wenn Geld keine Rolle spielen würde. Wenn es Dir wichtig genug ist, findest Du vielleicht einen Weg ohne zuvor im Lotto gewinnen zu müssen.
Was würde ich tun, wenn ich nur noch 3 Jahre zu leben hätte?
Ein anderer Weg, sich von mentalen Beschränkungen freizumachen, ist etwas schwermütiger: Wenn man sich die eigene Vergänglichkeit vorstellt, wird einem leichter bewusst, was einem wirklich wichtig ist. Man ändert seine Perspektive, die Alltagspflichten verlieren an Bedeutung und man kann die Ziele finden, die wirklich zählen.
Was ist meine ideale Stellenbeschreibung?
Niemand hat den perfekten Job. Definiere für Dich selbst, welche Stelle perfekt für Dich wäre. Dann kannst Du darüber nachdenken, welche Ziele Dich diesem Ideal näher bringen würden.
Zielideen priorisieren
Jetzt da Du eine schöne lange Liste an Ideen für Ziele gefunden hast, ist es an der Zeit zu wählen. Gut Ziele sind ambitioniert, also kannst Du nicht alles gleichzeitig verfolgen. Konzentriere Dich auf das Wichtigste.
In einem ersten Durchlauf kannst Du herausfinden, welche Ideen Du von der Liste direkt wieder streichen kannst. Als Nächstes kannst Du eine Reihe an Fragen nutzen, um die lohnendsten Ideen zu finden. In einem letzten Schritt kannst Du dann die gewählten Ziele besser definieren.
Eliminierung
Gehe die Ideen Deiner Liste einzeln durch und stelle Dir jeweils die folgenden Fragen.
Warum ist dieses Ziel wichtig?
Ziele müssen einen Sinn haben. Denke an das „warum“. Du solltest ein paar wichtige Gründe haben, warum Du dieses Ziel verfolgen möchtest. Falls nicht kannst Du es von der Liste streichen.
Würde ich mir dieses Ziel setzen, wenn niemand jemals davon erfahren würde?
Diese Frage zielt darauf, ob Du dieses Ziel wirklich aus eigenem Antrieb heraus verfolgen möchtest, oder ob es extrinsisch motiviert ist. Deine persönlichen Ziele müssen wirklich Deine eigenen sein. Sonst wirst Du früher oder später Motivationsprobleme bekommen und die Reise auch nicht wirklich genießen.
Natürlich gibt es Ausnahmen. Wenn Du Filmstar werden willst, geht das natürlich nur mit der Aufmerksamkeit anderer Menschen. Sei dennoch vorsichtig, dass Du den Weg auch wirklich genießt. Ruhm allein macht nicht glücklich.
WILLST Du dieses Ziel erreichen, oder SOLLST Du?
Diese Frage ist ein weiterer Weg herauszufinden, ob das Ziel wirklich Dein eigenes ist. Manchmal fühlen wir uns verpflichtet, etwas zu tun, anstatt es wirklich zu wollen. Auch das führt langfristig zu Problemen, also Vorsicht.
Passt dieses Ziel zu Deinen Lebenszielen?
Wenn Du bereits eine Vision für die größeren Ziele in Deinem Leben hast: Passt dieses Ziel dazu? Setze keine Ziele, die Deinem Plan fürs Leben zuwiderlaufen.
Ist es das wert?
Jedes anspruchsvolle Ziel hat einen Preis. Selbst wenn Du leisten kannst, was es erfordert – ist es das auch wirklich wert? Oder gibt es andere würdige Ziele, in die Deine Ressourcen besser investiert sind?
Priorisierung
Nun sollte Deine Liste nur noch Ideen umfassen, die wirklich lohnenswert sind. Als Nächstes geht es daran aus den verbliebenen Zielideen zu wählen. Nutze die folgenden Fragen, um die Ziele besser zu verstehen und die vielversprechendsten zu identifizieren.
Wie wird mein Leben aussehen, nachdem ich dieses Ziel erreicht habe?
Stelle Dir Dein Leben vor, nachdem Du das Ziel erreicht hast. Was würdest Du tun? Wie würdest Du Dich fühlen? Was wäre anders? Wie groß wären die Auswirkungen?
Wie wird mein Leben aussehen, wenn ich es NICHT schaffe, dieses Ziel zu erreichen?
Diese Frage behandelt das spiegelbildliche, negative Szenario. Hat es einen nennenswerten Nachteil für Dein Leben, falls Du das Ziel nicht erreichst? Das kann Dich antreiben. Und wenn es keinen großen Unterschied macht, ob Du Dein Ziel erreichst oder nicht, solltest Du darüber nachdenken, ob es wirklich ein lohnendes Ziel ist.
Wie sehr würde ich es bereuen, dieses Ziel nicht zu verfolgen?
Als Jeff Bezos überlegte, Amazon zu gründen, fasste er seine Entscheidung mithilfe seiner Strategie zur Minimierung von Bedauern ("regret minimization framework"). Wenn er 80 Jahre alt ist, möchte er auf sein Leben zurückblicken und so wenig wie möglich bedauern. In seinem Fall kam er zu dem Schluss, dass er es auf jeden Fall bedauert würde, sich nicht selbstständig zu machen – egal wie es ausgeht. Also wie sehr würdest Du es bereuen, Dein Ziel nicht zu verfolgen?
Welche Annahmen habe ich getroffen und wie riskant sind sie?
Jedes Vorhaben beinhaltet implizite Annahmen. Wenn es um ein Geschäft geht, erwartet man bestimmte Marktbedingungen oder Kundenverhalten. Für persönliche Ziele kann es sein, wie viel Zeit man tatsächlich in sein Ziel investieren kann. Mache diese Annahmen explizit. Denke darüber nach, wie riskant diese Annahmen sind. Teste die Riskantesten. Ein paar geschickte Tests können mit wenig Aufwand viel Risiko aus Deinen Plänen nehmen.
Wer kann mir helfen mein Ziel zu erreichen?
Für viele Ziele wirst Du die Hilfe anderer benötigen. Sei es um Deine Idee bekannt zu machen, Lösungen zu finden oder einfach nur motiviert zu bleiben. Diese Frage lässt Dich über Dein Netzwerk nachdenken und ob Du Leute kennst, auf deren Unterstützung Du zählen kannst.
Welchen Preis muss ich zahlen?
Diese Priorisierungsfrage spiegelt die ähnliche Frage aus der Elimierungsrunde („ist es das wert?“), nur nicht so absolut. Du wirst in Dein Ziel investieren müssen, sei es in der Form von Zeit, Geld oder anderem. Wie viel muss ich investieren? Bieten andere Ideen ein besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis?
Definition
Nach dem Ziele finden und priorisieren ist es an der Zeit, Deine gewählten Ideen auszugestalten. Je besser Du Dein Ziel und Deinen Plan verstehst, desto besser sind Deine Erfolgsaussichten. Die folgenden Fragen helfen Dir, ein umfassendes Verständnis Deiner Ziele zu entwickeln.
Wie weiß ich, ob ich mein Ziel erreicht habe?
Manchmal sind Ziele auf eine Art formuliert, dass man schwer erkennen kann, ob das Ziel denn nun definitiv erreicht ist. Stelle sicher, dass es klare Kriterien gibt, die Deinen Erfolg definieren. Anstatt Dir das Ziel zu setzen, ein besserer Läufer zu werden – was ist „besser“? –, kannst Du Dir vornehmen, einen Halbmarathon in weniger als zwei Stunden zu laufen.
Ist mein Ziel SMART?
Eine bewährte Methode für die Zielformulierung nennt sich SMART. Das steht für spezifisch, messbar, erreichbar („achievable“), relevant und zeitgebunden („time-bound“). Sorge dafür, dass Dein Ziel diese Kriterien erfüllt.
Was sind die größten Meilensteine?
Breche Dein Ziel in größere Schritte herunter. So hast Du eine bessere Vorstellung davon, wie Du es erreichen kannst. Du musst nicht jeden kleinen Schritt planen – die Realität wird Dich sowieso regelmäßig zwingen, Deine Pläne anzupassen -, aber Du solltest eine grobe Vorstellung vom Weg zum Erfolg haben.
Eine einfache und effiziente Methode das zu tun ist Deep Planning. Anstatt in zahllosen sequentiellen Schritten denkt man in Zeitschichten. Was möchte ich dieses Jahr erreichen, was mich meinem Ziel näher bringt? Diesen Monat? Diese Woche? Heute? Mit Focality kannst Du einfach solche Pläne erstellen und durchziehen.
Was ist der nächste Schritt?
Sorge immer dafür, eine Antwort auf diese Frage zu haben. Wenn Du weißt, was als Nächstes zu tun ist, kannst Du direkt loslegen. Umgekehrt führt es häufig zu Aufschieberitis, wenn nicht klar ist, was der nächste Schritt ist.
Wer sind meine Vorbilder?
Wer hat in der Vergangenheit vergleichbares geleistet? Wer inspiriert Dich? Aus Vorbildern kannst Du Motivation und Orientierung für Deine Ziele beziehen. Zum Beispiel „Was würde Steve Jobs tun?“
Was kann ich als Leitgedanken nutzen?
Ein gutes Zitat kann eine wunderbare Quelle für Motivation sein. Schau, ob Du einen inspirierenden Spruch zum Thema Ziele findest, oder ein spezifischeres Zitat, dass Dir als Mantra dienen kann.
Welches Bild visualisiert mein Ziel?
Wähle ein Bild, das als motivierendes Symbol für Dein Ziel dienen kann. Menschen sind visuelle Wesen – ein inspirierendes Bild wird Dir helfen, motiviert zu bleiben.
Verwirkliche Deine Träume
Nun da Du Deine Ziele gefunden hast, beginne sie zu erreichen. Mit Focality kannst Du Deine Zeit proaktiv planen. Erstelle einfach tiefe Pläne, reflektiere regelmäßig und lerne aus datengestützten Einsichten. Fokussiere Dich auf das Wesentliche. Verbessere Dich, werde erfolgreicher und ausgeglichener.